Liu Binyan

chinesischer Dissident, Journalist und Schriftsteller; Werke: kritische literarische Reportagen, in denen er Korruption, Bürokratie und staatliche Willkür anprangerte; 1957 Ausschluss aus der KPCh, später rehabilitiert und 1987 erneut ausgeschlossen, ab 1988 in den USA

* 7. Februar 1925 Changchun (n.a.A. 23. Februar 1925 Changchun oder 15. Januar 1925 Changchun)

† 5. Dezember 2005 (USA)

Herkunft

Liu Binyan wurde in Changchun, in der nordostchinesischen Provinz Jilin, geboren. Sein Vater war Russisch-Dolmetscher bei der Ostchinesischen Eisenbahn, die nach 1933 von den Japanern akquiriert wurde. Als der Vater damals seine Stellung verlor, geriet die Familie in große Bedrängnis.

Ausbildung

L. konnte nur kurz die Grundschule besuchen, Russisch und Japanisch lernte er im Selbststudium. Erst 1940 konnte er mit Hilfe einer älteren Schwester noch für etwa anderthalb Jahre die Mittelschule in Beijing besuchen.

Wirken

Mitte der 40er Jahre war L. als Grund- und Mittelschullehrer tätig, zeitweise auch als Bankangestellter. Bereits 1943 hatte er sich in Tianjin einer KP-Untergrundorganisation zum Kampf gegen die Japaner angeschlossen, ein Jahr später wurde er Mitglied der KPCh. Nach der japanischen Kapitulation wirkte er beim Aufbau einer kommunistischen Jugendorganisation in Harbin und in Shenyang (Nordostchina) mit. Nach der Revolution (1949) wurde er 1951 Redakteur und Korrespondent der "Chinesischen Jugendzeitung". Auslandsreisen führten ihn nach ...